Zufallspitzen 3756m & 3700m (I)

18. Juli 2004

Eisiger Doppelgipfel im hintersten Martelltal


- Anfahrt: Bozen - Meran - Latsch - Martelltal - Zufrittsee

- Ausgangspunkt: Enzianhütte (2055m)

- Aufstieg: Weg Nr.150 bzw.103 über die Zufallhütte zur Martellerhütte, Nr.103 weiter auf die Fürkelescharte (3032m), dem Südostgrat folgend zum Gipfel der Hinteren Zufallspitze (3756m)

- Gehzeit: 6-7 Stunden

- Höhenunterschied: 1700m

- Abstieg: Übergang zur Vorderen Zufallspitze (3700m), Abstieg über den Langerferner zur Casatihütte und auf Weg Nr.150 über die Zufallhütte zurück zum Parkplatz

- Gehzeit: Gesamtgehzeit (ohne größere Pausen) 11 - 13 Stunden

- Stützpunkte: Zufallhütte (2265m); Martellerhütte (2610m); Casatihütte (3254m)

- Ausrüstung: Komplette Gletscherausrüstung mit Steigeisen, Pickel & Seil

- Schwierigkeit: sehr lange Tour mit zwei gewaltigen und je nach Verhältnisse spaltenreichen Gletschern. Übergang zur Vorderen Zufallspitze sehr ausgesetzt im I./II.Grad, Aufstieg am breiten Südostgrat sehr viel weniger ausgesetzt mit Stellen im I.Grad

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Beschreibung der Hochtour


- Wegverlauf:Vom Parkplatz bei der Enzianhütte hat man 2 Möglichkeiten zur Martellerhütte (2610m) aufzusteigen:
- Weg Nr.150 zur Zufallhütte (2265m), weiter der Plima entlang zur Staumauer. Dort auf Weg Nr.103 abzweigen, über die Staumauer und am jenseitigen Ufer den steilen Weg zur Martellerhütte in Angriff nehmen (etwa 2 Stunden)
- Zum ex-Hotel Paradiso gehen, dort auf Weg Nr.31 steil am Wasserfall vorbei nach oben und dann oberhalb vom Wasserfall auf den Endmoränen von Schran-, Ultenmarkt- und Hohenferner bis zur Martellerhütte herüberqueren. (etwa 2,5 Stunden)

Von der Hütte auf bezeichnetem Steig Nr.103 und den Fürkeleferner auf die Fürkelescharte (3032m). Hier steigt man in den klettertechnisch unschwierigen Südostkamm ein. Über drei steile Aufschwünge und ein größeres Firnfeld erreicht man kurz unterhalb des Gipfels eine etwa 40° steile, aber breite Firnschneide (Juli 2004) oder einen ebenso steilen messerscharfen Blankeisgrat (Juli 2003). Das Gipfelkreuz erreicht man schließlich über unschwere Kletterei :-)

Um von der Hinteren auf die Vordere Zufallspitze zu gelangen, folgt man nordwärts dem sehr ausgesetzten Grat. Über zwei einfache Kletterstellen gelangt man auf ein kleines Felsköpfchen, über das man gegebenenfalls abseilen muss. Bei viel Schnee besteht auch die Möglichkeit in die Westflanke (etwa 50°) auszuweichen und den Felsklotz einfach zu umgehen (Sicherungstechnisch bieten sich immer genug Felsköpfchen für eine Bandschlinge an) Von dort aus immer am Firngrat entlang bis zu dessen höchsten Erhebung auf 3700 Meter. Weiterer Abstieg über den Grat und günstig (Auf Randspalte achten!) in westlicher Richtung zur meist ziemlich ausgetretenen Spur von der Casatihütte auf den Cevedale queren. Richtung Nordwesten zur Casatihütte (3254m) und weiter unter Suldenspitze und Eisseepass dem Langerferner entlang Richtung P3092. Holzstangen markieren eine kleine Einschartung, dort kann man die Steigeisen ausziehen :-) Der Weg über den Langerferner ist nicht unbedingt empfehlenswert, da die Begehung sehr von den Verhältnissen abhängt. Nebenbei führt kein Weg vom Gletscherende zur Zufallhütte, man befindet sich in weglosem Gelände. Von der Markierungsstange steil abwärts den Steigspuren und vereinzelten Markierungen folgend auf die ehemalige Seitenmoräne des Langenferners. Dieser folgend erreicht man die Hochwasserschutzanlage des Plimabaches und die Zufallhütte. Weiter auf Weg Nr.150 zum Parkplatz.


- Karte: Tabacco Landkarte Blatt 08


- Zusätzliche Informationen:
- Am Besten macht man diese Tour in ein-an-halb Tagen: Gegen 16:00 Uhr startet man am Parkplatz, dann ist man richtig zum Abendessen auf der Martellerhütte, am nächsten Tag Aufstieg zum Gipfel und Rückkehr über die Casatihütte zum Auto.
- Bei der Begehung des Fürkele-, Zufall- und Hohenferners ist die Kenntnis von Spaltenbergung & richtiger Spuranlage am Gletscher unbedingt notwendig!
- Für den Übergang zur Vorderen Zufallspitze ist die Mitnahme eines Abseilachters zu empfehlen: Eine Stelle mussten wir bei den herrschenden Verhältnissen etwa 10 Meter abseilen.
- Der Parkplatz bei der Enzianhütte ist gebührenpflichtig.

veröffentlicht von Thomas

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Antwort auf Beitrag

> Zufallspitzen 3756m & 3700m (I)

Dienstag 3. August 2004
Klingt nach einer sehr reizvollen Tour, die werde ich mal für diesen Sommer anpeilen müssen :)