Anfahrt: Von Bruneck durch das Gadertal in Richtung Alta Badia, dann Richtung St.Kassian und Valparolapass weiter. Das Dorf über die Umfahrung passieren und nach dem Valparola Pass zum nahen Falzaregopass hinabkurven. Das Auto am Parkplatz der Seilbahn parken.

Wegverlauf: Vom Falzaregopass mit der Seilbahn bis zum Rifugio Lagazuoi rauffahren. Dort dem Dolomiten Höhenweg und der Markierung 20 folgen bis zur Gabelung mit Weg 20B (bis hier kann alternativ vom Falzaregopass über Weg 402 zur Forcella Travenanz und 401 zur Forcella Lagazuoi aufgestiegen werden). Dem Weg 20B über das Karfeld folgen und den Grande Lagazuoi passieren. Gleich danach wird rechts in die Forcella Grande eingestiegen. Bereits in dieser gibt es einige ausgesetztere Stellen, die aber durchgehend mit Drahtseilen abgesichert sind. Nach einem letzten kurzen Anstieg ist der Biwak della Chiesa erreicht. Ab diesem Punkt ist das Klettersteigset erforderlich, da sich dort der Einstieg befindet. Schon nach den ersten Metern im Klettersteig ist die Schlüsselstelle erreicht: die einige Meter lange Querung bietet keine Tritte und ist sehr abgespeckt und verlangt von den Alpinisten sich lediglich am Drahtseil weiterzuhangeln. Hier ist etwas Muskelkraft und wegen der Ausgesetztheit auch etwas Moral gefordert. Damit ist aber auch schon die schwierigste Stelle im gesamten Klettersteig überwunden. Der Rest der Kletterei verläuft über Kanten, Verschneidungen oder alpines Gelände und ist nicht mehr ganz so anspruchsvoll wie die Schlüsselstelle. Einzelne Stufen fordern die Kletterfähigkeiten aber trotzdem noch. Durch die Länge des Steiges und die dadurch gegen Ende hin sinkenden Kräfte (sehr viele Stellen gehen nahezu senkrecht nach oben) sind diese Stufen nicht ganz ohne. Ein letzter senkrechter Aufstieg lässt den Gipfel der Südichen Fanesspitze erreichen und den herrlichen Ausblick geniessen.

Der Abstieg erfolgt nicht über die Aufstiegsroute sondern über eine leichtere Nordost-Route bis zur Forcella del Quaire. Auch der Abstieg ist wie der Aufstieg überall mit neuen Drahtseilen und neuen Stiften abgesichert und machen diesen problemlos möglich. Von dort folgt man dem Weg und den Steinmännchen die Scharte abwärts bis der Weg wieder eben verläuft. Achtung, durch die Steilheit der Scharte und des losen Gerölls wegen kann es zu Steinschlag kommen. Größere Vorsicht, Abstand zu den Vorderleuten und das Tragen des Helms ist deshalb geboten. Dem Weg 20B folgend muss nicht mehr zum Biwak aufgestiegen werden, sondern über die Forcella Gasser Depot kann man zur Forcella Travernanzes gelangen. Von dort dem Weg 402 folgend gelangt man zurück zum Falzaregopass.

Alternativ kann man ab der Forcella dei Quaire zur Grande Forcella und dann zum Falzarego Schutzhaus wieder aufsteigen. Schliesslich gelangt man dort über die Ferrata Galleria Lagazuoi "KaiserJägersteig" zum Ausgangspunkt der Tagestour zurück.

Bemerkung: Nach Überwindung der Schlüsselstelle gleich am Beginn des Klettersteiges führt der Klettersteig durch schönes alpines Gelände. Die besagte Schlüsselstelle ist sehr abgespeckt und verlangt etwas Muskelkraft. Sie befindet sich wie gesagt beim Einstieg unterhalb von alten Holzleitern, die noch im Fels hängen (siehe Bild 3). Besonders die lange Verschneidung und die strukturierte Platte beim Ausstieg beeindrucken. Ungeübte sollten an leichteren Klettersteigen(z.b. Kleine Cirspitze, Col Rodella, Tridentina-Pisciadú, Boé-Seekofel...) Erfahrung sammeln.

veröffentlicht von ala